Totale Mondfinsternis

Sophienalpe, 21. 01. 2019

Wochenlang bliebt uns der Blick zum Himmel wegen dichter Wolken verwehrt und dann passiert dieses Wetterwunder: In der Nacht vor der totalen Mondfinsternis löst sich die Hochnebeldecke über dem östlichen Flachland auf und gibt einen ungetrübten Blick zum verfinsterten Mond frei. Trotz klirrender Kälte und trotz des ungünstigen Termins an einem frühen Montagmorgen kommen heute an die 150 Beobachterinnen und Beobachter mit ihren Kameras und Fernrohren auf die Sophienalpe und machen den kalten Wintermorgen zu einem unerwarteten Astrofest. Wunderschön erleben wir die letzte von Wien aus zur Gänze sichtbare Totalität für fast 10 Jahre. Schön!

Die Finsternis ist farbenfroh und recht hell. Schon während der partiellen Phase ist die rötliche Verfärbung des Kernschattens gut zu erkennen, auch mit freiem Auge. Die Totalität macht dann allerdings einen eher dunklen Eindruck. Sehr markant sind der zweite und dritte Kontakt, die vor allem mit freiem Auge sehr auffällig sind.


Am Höhepunkt der Finsternis: Der Mond im Erdschatten vor dem Hintergrund der Wintersterne. (Mit Mausklick vergrößern)


Vom Eintritt in den Halbschatten bis zum Monduntergang am hellen Taghimmel - der ungestörte Blick auf eine sehr schöne Mondfinsternis. Alle Bilder Canon EOS 70D an 6" Newton f/5, HDR Komposite. (Mit Mausklick vergrößern)

Wir hatten nicht damit gerechnet, dass so viele heute auf die Sophienalpe kommen. Montagmorgen im Jänner, das klingt eher nach "Unzeit" für ein astronomisches Ereignis. Und doch, der Parkplatz auf der Sophienalpe ist voll und über eine lange Strecke verteilt stehen gut und gerne 150 Beobachterinnen und Beobachter mit zahlreichen Teleskopen und Kameras. Weniger Geübte suchen Hilfe bei Erfahrenen und finden sie auch.


Reges Treiben in dieser klirrend kalten Nacht. Es hat -8°C, aber zum Glück geht kein Wind. (Mit Mausklick vergrößern)


Viele wollen diese schöne Mondfinsternis im Bild festhalten. (Mit Mausklick vergrößern)


Aber auch zum Schauen stehen Fernrohre bereit. Auch Familien mit Kindern scheuen den Weg auf die Sophienalpe nicht. (Mit Mausklick vergrößern)

Die Finsternis verläuft extrem stimmungsvoll, die partielle Phase in der Morgendämmerung, nach der Totaltität, hat ihren besonderen Reiz.


Stimmungsfoto um 5.50 Uhr MEZ. (Mit Mausklick vergrößern)


Stimmungsfoto um 6.15 Uhr MEZ. (Mit Mausklick vergrößern)


Die Finsternis in der Morgendämmerung gegen 6.45 Uhr MEZ. Ja, es ist kalt! (Mit Mausklick vergrößern)


Nach dem Ende der Totalität gegen 7.05 Uhr MEZ. (Mit Mausklick vergrößern)


Partiell verfinstert geht der Mond bald unter. Stimmungsfoto gegen 7.20 Uhr MEZ. (Mit Mausklick vergrößern)


Ein letzter Blick zum untergehenden Mond, 7.30 Uhr MEZ. (Mit Mausklick vergrößern)

Nicht minder sprektakulär: Die Konjunktion von Venus und Jupiter vor den Sternen des Skorpions und des Schlangenträgers auf der anderen Seite des Himmels.


Nicht minder beeindruckend: Venus und Jupiter vor den Sternen des Skorpions am Beginn der Morgendämmerung. (Mit Mausklick vergrößern)

So durften wir eine makellose Mondfinsternis erleben, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird - kein Wunder, erst am 31. 12. 2028 werden wir wieder von Wien aus eine ganze Totalität sehen können.

Text und Fotos: Alexander Pikhard


Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
www.waa.at