Deep Sky Nacht

Raiffeisen-Volkssternwarte Mariazell, 17. 08. 2007

20070817api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:17. 08. 2007
Zeit:19.30 bis 03.30 MESZ
Ort:Raiffeisen-Volkssternwarte Mariazell
Instrument:Refraktor 100/600mm, Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:sehr gut (1)
Aufhellung:gut (2)
Seeing:ausreichend (3)
Wind:kein
Bemerkungen:Zeitweise Durchzug von Nebel
Bericht:

Dieser Tag geht in die Annalen der Summer Star Party ein: Als der verregnetste. Diese Nacht geht auch in die Annalen ein: Als die klarste Nacht nach so viel Regen. Mariazell ist ja doch bemerkenswert.


Schaut hoffnungslos aus, oder doch nicht?


Die Farbe, ein Hoffnungsschimmer? Die tiefen Wolken eher nicht?!


Wie ein Vulkanausbruch in der Nacht ...


Wieder so ein Mariazeller Wunder ...

Innerhalb kurzer Zeit ziehen die Wolken ab. Eine zeitlang bleibt der Nebel noch unberechenbar, doch dann klart der Himmel mehr und mehr auf. Da es wahnsinnig feucht ist, beobachten wir zunächst nur in der Kuppel. Nur Matthias baut seinen Dobson in der Feuchtigkeit der Stehralm auf.

In der Kuppel gibt es eine visuelle Tour durch viele Sehenswürdigkeiten des Sommer- und Herbsthimmels: M13, M97, NGC 6229, die drei Kugelsternhaufen im Herkules, machen den Anfang. Dann planetarische Nebel: M57, M27, NGC 6905. Galaxien: M31, M33, NGC 7331. Und vieles mehr. Wir können es gar nicht glauben, dass die Nacht so gut wurde.

Gegen 1.30 Uhr ziehen Wolken auf und viele brechen auf, auch Günther und ich denken daran. Wir warten ein wenig zu lange ab. Es klart wieder auf. Noch einmal öffnen wir die Kuppel und ich mache mit der EOS 350D ein paar Fotos am 100/600mm Refraktor.


M31, M32, M110. 5 Minuten bei 1600 ISO.

Die Aufnahme von M33 wird zur Frustpartie. Einmal 5 Minuten: Zwei Satellitenspuren. Noch einmal 5 Minuten: Eine Satellitenspur. Frust.


M33. 2 x 5 Minuten. Die Spuren konnte ich nicht ganz wegrechnen.

Die Satellitenspuren sind ein erstes Argument gegen langzeitbelichtete Aufnahmen ...


M45, 5 + 3 Minuten

Dann noch das schwierige Objekt NGC 7293.


NGC 7293, 3 x 5 Minuten.

Ich stelle fest: Langzeitbelichtung lohnt sich nicht. Erstens wird die Gefahr, Aufnahmen durch Satelliten, Flugzeuge oder Meteore zu verlieren, größer. Und zweitens wird das Rauschen der Kamera so groß, dass kein Gewinn mehr eintritt. Demnächst werde ich wieder mehr und dafür kürzer belichtete Aufnahmen stacken.

Dennoch: Das war eine tolle Nacht! Gegen 3.30 Uhr ist die Müdigkeit aber so groß, dass die erneut aufziehenden Wolken sehr willkommen sind.