Als ich in meinem letzten Bericht dem Mond unterstellte, dass seine Beobachtung gar nicht so leicht ist, weil er sich meist gerade dann versteckt wenn man ihn fotografieren möchte, war nicht abzusehen, dass er ausgerechnet bei seiner Bedeckung wieder genau dieses Spielchen mit uns treiben würde.
Mir ging es in Bad Sauerbrunn natürlich nicht anders als allen anderen Mondsüchtigen. Bis 22 Uhr stand er strahlend am Himmel, dann Wolken, banges Warten auf Löcher, knapp vor Totalitätsende endlich Lücken. Schnell am Parkplatz vor dem Hotel Teleskop aufgebaut, kaum war ich fertig begann es zu regnen, also hudel-hudel wieder alles ins Auto reingepackt. Na klar, kaum war alles verstaut hob sich der Wind, vertrieb die Wolken und Freund Mond lächelte im düsteren Rot vom Himmel. Also genoss ich den Anblick nur noch visuell und freute mich, dass er wenigstens dieses Vergnügen zuließ.
Mein Mann in Wien war jedoch hartnäckiger. Auf der Terrasse konnte er die Totalitätsphase mit Teleskop und Kamera nicht einfangen, aber er verfolgte den Mond weiterhin vom Wohnzimmer aus, allerdings nur noch mit Kamera. Als sich der Mond endlich ab 1.10 Uhr wolkenfrei zeigte, fing er ihn mit einem 400-Tele bei ISO 1600 ein. Diese Aufnahme ist auch noch leicht verwackelt, aber für ein freihändiges Foto nicht so übel.
Tja, der Mond verstand es wieder einmal bestens sich noch interessanter zu machen als er ohnehin schon war, und uns gleichzeitig auf die Folter zu spannen, wie schon so oft ...