CCD-Nacht

Sternwarte Mariazell, 29. 05. 2003

20030529api21.html

Beobachter:Alexander Pikhard
e-Mail:apikhard@utanet.at
Datum:29. 05. 2003
Zeit:21.45 bis 02.30 MESZ
Ort:Sternwarte Mariazell
Instrument:12" Meade LX-200, StarlightXpress MX916
Bedingungen:

Durchsicht:gut (2)
Aufhellung:gut (2)
Seeing:gut (2)
Freis. vis. Grenzgroesse:5.5
Temperatur:10 °C
Luftfeuchtigkeit:extrem hoch (zum Ersaufen)
Wind:kein
Bemerkungen:Anfangs noch Wolken, dann wolkenlos, aber zeitweise Durchzug von Nebel.

Bericht:

Den ersten Tag des CCD-Kurses haben wir überstanden und nun sind alle gierig nach Praxis, wobei sich das in erster Linie auf das Zuschauen bei den etwas Erfahreneren beschränkt.

Zunächst noch einmal Jupiter, viel bestaunt und von mit mit der WebCam doch noch einmal eingefangen, wenngleich schon sehr gedämpft im Licht.

Also spiele ich Versuchskaninchen und nütze das Vorführen für einige eigene Aufnahmen. Noch in der Dämmerung installiere ich so ziemlich alles und sorge damit für einen passablen Kabelsalat am gemütlichen Jausen(...)tisch.


Faszinierend ...

Allmählich wird es dunkel und ich beginne mit Testaufnahmen. Teleskop Einnorden und Fokussieren geht tadellos, doch Star2000 will einfach nicht. Weder in der ST4-Konfiguration noch in der LX-200 Konfiguration. Nachdem ich alle Anschlüsse getestet und für funktionstüchtig erklärt habe, beschliesse ich, wieder einmal ohne diese aktive Nachführkontrolle zu arbeiten.

Das beschränkt meine Aufnahmen auf Belichtungszeiten von 20 bis 30 Sekunden, aber wenn man genug davon macht, geht's ja auch. Und während der (meist 30 Bilder) langen Aufnahmeserien kann ich herumgehen und schauen, was die Anderen so treiben.

Die Bedingungen sind nicht die besten, aber es geht. Leider wird es immer feuchter. Gegen 2 Uhr ist Schluss, alles schwimmt. Hab schon bei M27 gemerkt, dass Signal verloren geht - kein Wunder, die Schmidtplatte ist trotz Taukappe angelaufen. Sogar auf der Glasplatte vor dem Chip hat sich Feuchtigkeit angesammelt. Mist! Gerade jetzt, wo Mars bei recht gutem Seeing aufgeht. Na ja, man kann nicht alles haben.

Hier die durchaus erfreulichen Ergebnisse dieser Nacht:


M104, 8 x 30 Sekunden


M81, 30 x 20 Sekunden


M82, 27 x 30 Sekunden


M97, 30 x 30 Sekunden


M27, 16 x 30 Sekunden, mit angelaufener Optik ...

Alle Aufnahmen entstehen mit einer auf f/6.3 verkürzten Brennweite (1890mm). Die Bilder wurden mit AstroArt aufsummiert, logarithmisch skaliert und mit DDP-Filter nachgeschärft. Ganz gut. Mobile CCD-Astronomie funktioniert, wenn man die Tücken der Materie kennt und umgeht.