6. Niederösterreichisches Teleskoptreffen

Ebenwaldhöhe, 9. - 12. Mai 2002

Die Teilnehmer am 6. NTT
Die Teilnehmer am 6. niederösterreichischen Teleskoptreffen

Zum sechsten Mal trifft sich die heimische Astro-Szene, zumindest aus der Region Ostösterreich, beim Gasthof Gaupmann auf der Ebenwaldhöhe zu dem vom Verein Antares organisierten Niederösterreichischen Teleskoptreffen, das seinen Namen eigentlich gar nicht mehr verdient, denn es ist eigentlich schon ein internationales Treffen geworden: Wie schon im Vorjahr waren auch heuter Teilnehmer auch aus Deutschland und Ungarn gekommen.

Die Ausgangslage ist heuer nicht die beste, denn ein mächtiges Mittelmeertief kündigt sich schon im Vorfeld an, der Mittwoch vor dem NTT ist eingeltich der letzte eindeutig gute Beobachtungsabend. Der Wetterbericht ist wenig hilfreich, die flache Druckverteilung läßt keine exakten Prognosen zu, das bekennen die Meteorologen auch offen. Also ist Hoffen angesagt und jeder der drei Tage wird zum Krimi. Interessanter Weise kommt nie Krisenstimmung auf. Wenn's nichts zum Beobachten gibt, bleibt immer noch gemütliches Zusammensein. Manche ziehen dieses ja auch bei guten Bedingungen dem Beobachten vor.
 Detailimpressionen vom 9. Mai
 Detailimpressionen vom 10. Mai
 Detailimpressionen vom 11. Mai

 Antares Homepage
Warten ...
Freunde von Wolken und Gewittern kommen durchaus auf ihre Rechnung, denn an malerischen Wolkenformationen mangelt es ja wirklich nicht. Und vor allem kann man lehrreiche Studien an der Entwicklung des Wetters im Gebirge bei flacher Druckverteilung und relativ hohen Temperaturen durchführen.

Nach dem Bergsteiger-Motto: "Wenn schon am frühen Vormittag dunkle Quellwolken über den Bergen entstehen, dann besser nicht hinauf!" kann man durchaus auch als Freizeitastronom vorgehen und die Instrumente vorsichtshalber verstaut lassen.

Doch es gibt eine zweite Erkenntnis: Ein Gewitter ist lang nicht so schlimm wie eine Front. Es verght. Und auch wenn es nachher feucht ist, die Luft trocknet mit fortschreitender Nacht aus und der Himmel kann durchaus sehr klar werden.

Somit hatten wir eigentlich auch viel Praxis in Meteorologie an diesem NTT ...

Doch wir dürfen nicht unbescheiden sein, denn: Wir hatten letztlich drei gute Beobachtungsnächte, mit besseren Bedingungen als im Vorjahr, also war es vom Wetter her das zweitbeste NTT bisher. Leider ließen sich viele offenbar durch die Bedingungen untertags abschrecken.

Doch daß nicht ganz so viele Teilnehmer gekommen waren, tat der Sache keinen Abbruch. Das NTT ist bekannt als sehr familiäres Treffen mit überschaubarem Teilnehmerfeld, in dem man auch noch mit jedem plaudern kann. Und die Vorträge waren wieder von extrem hohem Niveau, sodaß man auch viel lernen konnte.

Letztlich setzte sich sogar der "Geist von Michelbach" am NTT fort, als sich Vertreter der doch recht zahlreich anwesenden astronomischen Vereine im Rahmen des NTT zusammensetzten und über gemeinsame Aktivitäten im nächsten Jahr berieten. Und eines zeigte sich einmal mehr: Es gibt seit einigen Jahren eine aktive, lebendige  Astronomieszene in der Region, mit einem kleinen harten Kern, der über alle Grenzen von Vereinen oder ähnlichem hinweg harmonisch zusammenarbeitet. Das war nicht immer so in unserem Land ... Bewahren wir uns das!

Gratulation an Antares zur perfekten Organisation und dem gelungenen Rahmenprogramm - und auch zum Wetter, denn mit rechten Dingen kann das ja doch nicht zugegangen sein :-)

Fazit: Drei schöne Beobachtungsnächte, zwei interessante Vortragsnachmittage und eine tolle Stimmung, macht ein klares 6:0 für die Astronomie.

Text und Bilder: Alexander Pikhard